Ein Hoch auf die bestandene Probezeit

Würzburg I 30.09.2025

Jasmin von Hollidt ist stolz auf ihren Unterkurs. „15 Frauen und ein Mann haben die Probezeit bestanden“, sagte sie mit Blick auf die ersten sechs erfolgreichen Ausbildungsmonate an der Berufsfachschule für Pflege Würzburg. Vertreten von ihrer Kollegin Laura Weimer und Schulleitung Pia Donnert-Brehm erhielten die zukünftigen Pflegefachkräfte die sogenannte kleine Brosche der Schwesternschaft München. „Diese Brosche ist das äußere Zeichen, dass sie jetzt offiziell Teil der Rotkreuz-Schwesternschaft sind“, erklärte Donnert Brehm. „Damit zählen sie zu den rund 1.200 Mitglieder einer starken Pflegeorganisation mit vier Einrichtungen und sechs Pflegeschulen in ganz Süddeutschland“, und erhob das Glas mit Orangensaft, um auf den ersten Erfolg anzustoßen. 

Die beiden Pflegepädagoginnen Weimer und von Hollidt begleiten die jungen Menschen seit 1. April als Kursleitung auf ihrem Weg zur Pflegefachkraft. Sie erleben den Kurs als besonders wissbegierig und motiviert. „Besonders positiv hervorzuheben ist die ausgeprägte gegenseitige Unterstützung innerhalb des Kurses. Die Auszubildenden aus Deutschland zeigen hierbei eine große Offenheit und fördern aktiv die Integration der Kurskolleg:innen mit Migrationshintergrund“, sagt von Hollidt. Neun der 16 Auszubildenden stammen aus Kerala, einem südindischen Bundesstaat. Eine der jungen Frauen kommt aus Bosnien Herzegovina. Sie ist in der Würzburger Kapuzinerstraße keine Unbekannte, denn sie hat in der unter dem gleichen Dach befindlichen Berufsfachschule für Krankenpflegehilfe bereits die einjährige Ausbildung zur Pflegefachhelferin absolviert. Mathias Sommer, der „Mann im Kurs‘“ verfügt sogar über einen Bachelor in Business Administration. Nach zehn Jahren in diesem Bereich hat er sich zur beruflichen Umorientierung entschieden. „Ich erlebe die Pflegeausbildung als sehr vielseitig und fühle mich in meiner Entscheidung immer wieder bestätigt“, versichert der angehende Pflegefachmann. Im vergleichbaren Alter ist Shalu Soamma Thomas. Auch sie kann bereits auf ein abgeschlossenes Bachelor-Studium in Respiratory Care Technology (Technologien, um Menschen mit schweren und/oder chronischen Atemwegserkrankungen zu behandeln) zurückblicken. Die 31-Jährige Inderin übernimmt eine positive, aktivierende Rolle innerhalb der Klasse und motiviert insbesondere ihre jüngeren Landsfrauen, sich stärker einzubringen.

„Alle verfügen über ein B2-Sprachzertifikat, aber die ersten sechs Monate waren sprachlich dennoch eine Herausforderung“, blickt von Hollidt zurück. Der Zusatz-Unterricht „Deutsch für die Pflege“ ist dabei eine wichtige Unterstützung. „Unsere Azubis mit Migrationshintergrund nehmen dieses freiwillige Angebot sehr gerne an“, erzählt die Pflegepädagogin. Sie ist voller Respekt für die Motivation und den Integrationswillen des nicht-muttersprachlichen Pflegenachwuchs. „Es ist toll zu sehen, wie sich das Zusammengehörigkeitsgefühl innerhalb der Klasse stetig und positiv entwickelt“, ergänzt ihre Kollegin Weimer. Die beiden Kursleitungen freuen sich auf die kommenden zweieinhalb Jahre Theorie- und Praxisphasen. Die Auszubildenden werden die Zeit nicht nur in der Pflegeschule absolvieren, sondern auch in unterschiedlichsten Einrichtungen der stationären und ambulanten Kurz- und Langzeitpflege in Würzburg, München und Kitzingen.

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